In Hamm bezogen die
staatlichen Polizeibeamten nun den Saal der Gaststätte „Fischer“,
Ostenallee 105. (heute: Hammer Brunnen).
Im Einwohnermeldebuch
der Stadt Hamm von 1922, kann man dort auch als Eintrag die Namen
der Beamten nachlesen, unter ihnen auch Fritz Bobe.
Über das Schulgebäude
Alleestraße in Hamm, kamen die Beamten dann in den „Ritzgarten“, der
inzwischen hergerichtet worden war. Fritz Bobe gehörte weiterhin der
1. Hundertschaft Hamm an.
Nach dem
„Kommandobefehl Nr. 60“, vom 10.6.1922, wurde Fritz Bobe am
13.6.1922 von der 1. Hundertschaft zum Kommando der Schutzpolizei,
Abteilung Med. versetzt.
Damit war Fritz Bobe
der erste Polizeisanitätsbeamte in Hamm. Er versah seinen Dienst
unter der Fachaufsicht des Polizeivertragsarztes Dr. med. Friedrich
Wilms. (Diese Tatsache war für mich interessant, weil ich der
vorerst letzte Polizeisanitätsbeamte in Hamm gewesen bin. Nach
meiner Pensionierung Ende September 2002, wurde die Sanitätsstelle
der Polizei mit zivilen Angestellten besetzt.)
Bobe selbst wurde als
geschäftsführender Sachbearbeiter auf der Sanitätsstelle eingesetzt.
Schon bald wurde der Sanitätsdienst ausgebaut und weitere
Mitarbeiter wurden ausgebildet. So z.B. Pol.-Wachtmeister Trilling
und Pol.- Oberwachtmeister Multermann.
Im August 1925 wurde
Friederich Bobe zur Polizeisanitätsschule Berlin abgeordnet. Seine
Vertretung übernahm der Polizeioberwachtmeister Multermann. Übrigens
der POW Multermann, der später die Gestapo-Nebenstelle Hamm leiten
sollte.
Aus dem Tagesbefehl Nr.
92/ 25 und 45/26 gehen weiterhin die Polizei- Sanitäter Eistert und
Schmidt hervor.
Friederich Bobe war ein
geselliger und sangesfreudiger Mann und so ist es nicht
verwunderlich, dass er im September 1926 dem Polizei-Gesang-Verein
Hamm beitrat.
Das sich Bobe auch für
seine Kollegen einsetzte zeigt uns die Tatsache, dass er sich im
Januar 1927 als Mitglied für den Beamtenausschuß aufstellen ließ und
auch gewählt wurde. Der Beamtenausschuß hatte etwa die Funktion des
heutigen Personalrates.
Die
Polizeisanitätsstelle befand sich zu dieser Zeit in der Unterkunft
Ritzgarten. Auf dem Flur vor der Sanitätsstelle wurde 1929 ein
Automat mit Schutzmitteln gegen Geschlechtskrankheiten aufgestellt.
Seine Wartung und Betreuung wurde ebenfalls von Bobe übernommen, der
inzwischen zum Polizeihauptwachtmeister befördert worden war.
Wie umfangreich die
polizeiärztliche Versorgung seinerzeit war, ist der Ausgabe der
Amtlichen Bekanntmachung vom 10. Mai 1929 zu entnehmen. So wurde zur
sozialhygienische Fürsorge für die Beamten und deren Angehörige eine
besondere Fürsorgeschwester eingeführt und Therapie- und
Bestrahlungsgeräte angeschafft. Die Sprechstunde dazu fand auf der
Sanitätsstelle in der gelben Baracke, bei Herrn Dr. Wilms statt.
Die Sanitätsstelle war
telefonisch unter der Nummer 87 zu erreichen.
Am 13.6.1933 wurde ein
weiterer Polizeibeamter zur Ausbildung als Sanitätsbeamter zum
Staatskrankenhaus der Polizei in Berlin abgeordnet. Es war dies
Willi Lübke, von dem wir später noch mehr zu berichten haben.
Inzwischen wurde auch
Fritz Bobe weiter ausgebildet. Damit er die Organisation einer
großen Polizeisanitätsdienstsstelle kennen lernte, wurde er am
3.4.1934 nach Dortmund versetzt.
Als sein Vertreter in
Hamm wurde nun Polizeioberwachtmeister Lübke eingesetzt, der seine
Ausbildung in Berlin abgeschlossen hatte. Lübke nahm auch an den
Revierstunden teil, die nun in der Praxis des Dr. Wilms, Nordstr. 1
stattfanden.
Inzwischen hatte Fritz
Bobe seine Erfahrungszeit in Dortmund abgeschlossen. Er wurde auf
eigenen Wunsch am 15.10.1935 wieder nach Hamm versetzt und dort auch
wieder im Sanitätsdienst eingesetzt.
Am 15.10.1938 wurde
Bobe die Polizeiauszeichnung Stufe 2 verliehen. Diese wurde für die
18 jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst verrichtet, wobei 4
Jahre und 323 Tage Dienstzeit im Heer angerechnet wurden. Übrigens
wohnte Fritz Bobe zu dieser Zeit in Hamm, Nordenwall 10.
Am 13. Dezember 1939
erhielt Friederich Bobe vom Reichsführer SS und Chef der Deutschen
Polizei im Reichsministerium des Inneren, per Schnellbrief seinen
Versetzungsbefehl nach Thorn. Dort sollte er als geschäftsführender
Sanitätsbeamter eingesetzt werden. Friederich Bobe hatte sich für
die Verwendung im „Osten“ selbst gemeldet.
Seine Dienstzeit begann
am 1. April 1940 in Thorn.
Damit war die Zeit in
Hamm für Friederich Bobe endgültig vorbei.
Als letzte Unterlage in
Hamm steht seine Vermisstenmeldung zum Kriegsende 1945. Er wird als
„vermisst im Einsatz im Osten gemeldet.“
Auf einer Ehrentafel
für die Gefallenen und Vermissten Angehörigen der Hammer Polizei, in
der Eingangshalle des Polizeipräsidiums Hamm, hat Fritz Bobe seinen
Ehrenplatz gefunden.
Damit endet die
Geschichte von Friederich Bobe, die Geschichte des polizeiärztlichen
Dienstes allerdings geht weiter. 1940 wird als Ersatz für Friederich
Bobe, der Polizeihauptwachtmeister Wulf von Aachen nach Hamm
versetzt. Als geschäftsführender Sachbearbeiter fungiert allerdings
Willy Lübke (genannt Willibald).
Die Sanitätsstelle war
inzwischen vom Ritzgarten in die Rettungsstelle 1, Graf Adolf von
der Mark Schule, verlegt worden. Die ärztlichen Sprechstunden fanden
nun in der Sprechstunde des Dr. Wilms, Bismarckstr. 1 statt, nachdem
die alte Sprechstunde Nordstr. 1 kriegsbeschädigt worden war. Nach
Kriegsende blieb Willibald Lübke Sachbearbeiter auf der
Sanitätsstelle. Ihm zur Seite standen die Beamten der Schutzpolizei
der Reserve Brauer und Osthues.
Alle bis zu diesem
Zeitpunkt beschäftigten Sanitätsbeamten und Helfer, im Mai 45
insgesamt 17 Personen und im Juli 45 noch 12 Personen, wurden
entlassen.
Im April 1946 wird der
Oberwachtmeister der Luftschutzpolizei Brauer mit der
stellvertretenden Leitung der Sanitätsstelle beauftragt.
Ab dem 12. September
1946, musste die Hammer Polizei für eine Alarmeinheit 35 Beamte
auf Anforderung stellen. Willibald Lübke musste als Einsatzsanitäter
diesen Einsätzen teilnehmen.
Wie umfangreich schon
damals der Pflichtenkatalog für die Sanitätsstelle war, ergibt sich
aus Anlage.
Schon am 18. September
aber tritt Willibald Lübke zurück zur Sanitätsstelle.
Die Zeit nach dem
Kriege war sehr hektisch und schon Ende November 47 wurde ein neues
Einsatzkommando gebildet und wieder musste Polizeiwachtmeister
Willibald Lübke als Sanitäter zu diesem Kommando.
Erst 1950 wird dann
auf ein Schreiben des Dr. Wilms altes und beschädigtes
Sanitätsmaterial, welches noch in der Rettungsstelle 1 benutzt
worden war und dort im Krieg stark beschädigt wurde, ausgesondert.
Auch 1954 befindet
sich die Sanitätsstelle noch in der Praxis des Dr. Wilms.
In allen
Aufbaubemühungen, die Hammer Polizei hatte erst einige Räume im
Polizeidirektionsgebäude zugeteilt bekommen, ereilte die
Polizeibeamte die Nachricht vom Tode des äußerst beliebten
Polizeivertragsarztes Dr. Friedrich Wilms. Er verstarb auf dem Weg
nach Dortmund am 30 Oktober 1955.
Als
Polizeivertragsarzt wurde zunächst sein Vertreter Dr. Heitsch
eingesetzt, der seine Praxis in der Weststr. hatte.
Im April 1956 wurde
Willy Lübke wieder zum Polizeimeister ernannt, im gleichen Monat
wurde Dr. Heitsch planmäßiger Polizeivertragsarzt.
Dann endete endlich
eine lange Behelfszeit für den Polizeiärztlichen Dienst. Im Mai 1956
wurden endlich die Räume für die Sanitätsstelle im Polizeigebäude
fertiggestellt. Die Sanitätsstelle befand sich nun im Erdgeschoss
rechts, im Flügel zur Borbergstraße.
Mit dem Bezug der
neuen Räume war auch eine Änderung der Sachbearbeitung verbunden.
Polizeimeister Lübke wurde zum Geschäftszimmer des Leiter –S-
umgesetzt und der Polizeimeister Urboneit übernahm den
Sanitätsdienst.
Als ständiger
Vertreter fungierte Polizeimeister Hermann Fischer, der während des
II. Weltkrieges als Sanitäter eingesetzt war. Fischer war später
Vorsitzender des Personalrates der Hammer Polizei. Ein ruhiger und
sehr kompetenter „Sani“ und Polizeibeamter. Beide, sowohl Urboneit
als auch Hermann Fischer, versahen ihren Dienst noch 1964, als ich
nach Hamm versetzt wurde. Da Fischer mit seinen Aufgaben als
Personalratsvorsitzender voll ausgelastet war, suchte man bald nach
einem weiteren ausgebildeten Sanitätsbeamten, zumal die
Pensionierung des Kollegen Urboneit am 31.3.1965 erfolgt war und er
nun als Angestellter über die Pension hinaus Sanitätsdienst versah.
Inzwischen hatte auch die Person des Polizeivertragsarztes
gewechselt. Nach Dr. Heitsch, der hauptamtlicher Polizeiarzt im
Ruhrgebiet wurde, hatte Dr. Quante aus Hamm-Süden die Stelle des
Polizeivertragsarztes übernommen. Aus gesundheitlichen Gründen war
Dr. Quante aber 1961 ausgeschieden und den Posten des
Polizeivertragsarztes hatte Dr. Helmut Schulz-Kallenbach übernommen.
„Schuka“, wie er nur genannte wurde, war ebenso beliebt wie
seinerzeit Dr. Wilms. Er war hauptamtlich Stadtarzt und wurde später
Leiter des Gesundheitsamtes und Stadtdezernent. 1963 trat er seinen
Polizeidienst an und kannte schon bald jeden Polizeibeamten und
jeden Familienangehörigen. Seine enormen Beziehungen zur Hammer
Ärzteschaft, waren von unschätzbarem Vorteil. Schon 1964, als ich
als junger Polizeiwachtmeister nach Hamm versetzt wurde, hatten sich
ca. 95 % aller Hammer Polizeibeamten in die hausärztliche
Behandlung von Dr. „Schuka“ begeben. Als ständiger Vertreter des
Polizeivertragsarztes fungierte zu dieser Zeit Dr. Braun. Ende April
1966 verabschiedete sich dann Wilhelm Urboneit auch als
Polizeiangestellter von der Sanitätsstelle. Dort hatte am 29.3.1966
der Polizeimeister Peter Kähler den Dienst aufgenommen. Als sein
Vertreter wurde nun der Polizeisanitätsbeamte Stepputat aus Unna
eingesetzt. Beide Beamte vertraten sich gegenseitig. Weiter wurde
jedoch in Hamm ein ständiger Vertreter gesucht und im Jahr 1969 habe
ich mich dann zur Ausbildung als Polizeisanitätsbeamter beworben. Im
Juli 1969 wurde ich dann erstmals als Hilfskraft zur Einarbeitung im
Polizeiärztlichen Dienst eingesetzt. Für den vorgesehenen
Ausbildungslehrgang in Essen wurde ich jedoch zurückgestellt, da
meine Gattin gerade kurz vor der Geburt unserer Tochter stand.
Dieser Ausbildungslehrgang wurde dann jedoch im Herbst 1970
nachgeholt. Gleichzeitig wurde auch der Polizeimeister Klaus
Jeschke, der sich nun ebenfalls beworben hatte, zu der Ausbildung
entsandt. Nach der abgeschlossener Ausbildung fungierte ich zunächst
als Vertreter des Sanitätsbeamten, wobei ich auch Vertretungen beim
Polizeiärztlichen Dienst in Kamen und Dortmund durchzuführen hatte.
Im April 1975 mußte
ich dann eine neue Aufgabe übernehmen, ich wurde als
Personenschützer von Minister Werner Figgen eingesetzt. Damit war
ich natürlich häufig von Hamm abwesend. In der Zwischenzeit nahm
Peter Kähler an einer Ausbildung zum Polizeikommissar teil, welche
er auch erfolgreich abschloss. In seiner Abwesenheit musste nun
Klaus Jeschke die Sachbearbeitung im Polizeiärztlichen Dienst
übernehmen. Als sein Vertreter wurde ich eingesetzt, erfuhr
allerdings davon erst 1976. Im Dezember 1975 wurde dann die
Sanitätsstelle aus dem Erdgeschoß in das zweite Obergeschoß verlegt
und zwar in dem Flügel zur Borbergstr. gelegen, den heute der
Erkennungsdienst belegt.
Im Herbst 1976 wurde
ich dann wieder mit einer Sonderaufgabe betraut, nun war ich in der
Sonderkommission zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität. Weitere
Aufgaben folgten im Einsatztrupp zur Bekämpfung der
Straßenkriminalität und des Dirnenunwesens. Mit Wirkung vom
17.04.1979 wurde ich dann zum Bezirksdienst versetzt. Natürlich
hatte ich weiterhin die Vertretung des Kollegen Jeschke und des
Kollegen Stepputat in Kamen zu übernehmen.
Im April 1980
erkrankte dann Dr. Schuka schwer. Zu dieser Zeit war ich wieder
diensthabender Polizeisanitäter. Da Dr. Braun als Vertreter nicht
mehr zur Verfügung stand, wurde nun dringend ein Vertreter des
Polizeivertragsarztes gesucht. Da ich mich im Bereich des
Bundeswehrkrankenhauses sehr gut auskannte, war ich doch für den
Bereich der zuständige Bezirksbeamte, fragte ich den Leiter der
inneren Fachuntersuchungsstelle, Dr. Volker Gedicke, ob dieser
Posten für ihn nicht reizvoll sei. Dr. Gedicke sagte auch zu und die
Polizeibehörde Hamm schloß einen Vertrag mit ihm ab. Die Erkrankung
des Dr. Schulz-Kallenbach führte dann zu seinem Ausscheiden aus
gesundheitlichen Gründen und er trat am 31.05.1981 in den Ruhestand.
Am 1.6.1981 wurde dann Dr. Gedicke Polizeivertragsarzt der Hammer
Polizei. Schon nach kurzer Zeit erfreute sich Dr. Gedicke einer
großen Beliebtheit und hatte das Vertrauen der gesamten Polizei.
Ergebnis, fast 90 % der Polizeibeamten waren auch kurativ in seiner
hausärztlichen Behandlung.
Im Juni 1986 nahm
Klaus Jeschke an einem Kommissarsbewerberlehrgang teil. Damit musste
ich wieder zur Sanitätsstelle wechseln. Zunächst war dies eine
vorläufige Umsetzung, die dann im November 1987 endgültig erfolgte.
Als mein ständiger Vertreter wurde PM Detlef Schmidt-Lind
eingesetzt, der ebenfalls einen Polizeisanitätslehrgang absolvieren
musste.
Am 30.6.1988 trat Dr.
Gedicke von seinem Posten zurück. Er war inzwischen zum Leiter des
Bundeswehrkrankenhauses ernannt worden und seine neuen Aufgaben
ließen ihm zeitlich einfach keinen Spielraum mehr. Sein Nachfolger
war ab 1.7.1988 Dr. Claus Sigglow, ebenfalls Internist im
Bundeswehr-Krankenhaus, der bis dahin auch schon seine Vertretung
übernommen hatte. Mit Dr. Sigglow trat wiederum ein
Polizeivertragsarzt an, dem großes Vertrauen entgegengebracht
wurde.
Die
Polizeisanitätsstelle wurde nun kontinuierlich mit neuen Geräten
ausgestattet und die Zusammenarbeit mit dem BWK war hervorragend.
Dann war die Zeit der
alten Sanitätsstelle vorbei. Platzmangel hatten in dem alten
Präsidium zu unhaltbaren Zuständen geführt. Ein Neubau zwischen
Caldenhofer Weg, Birkenallee und Hohefeldweg war zunächst geplant,
kam aber nie zur Durchführung, vielmehr wurde ein Erweiterungsbau an
der Ecke Feidikstr.- Grünstraße, mit Anbindung an den Altbau
geschaffen. Offiziell wurde der Neubau am 28.8.1998 von
Innenminister Fritz Behrens an die Polizeipräsidentin Frau Helga
Fahlberg übergeben. Die Polizeisanitätsstelle war bereits ab
24.8.1998 umgezogen, allerdings verzögerte sich der gesamte Umzug
bis zum 2.9.98, da nicht genügend Einlegeböden für die Schränke
geliefert worden waren. Die Sprechstunden fanden aber schon im
Neubau statt.
Rund 4 Jahre habe ich
nun noch in dem Neubau gearbeitet, dann wurde ich am 30.9.2002 in
den Ruhestand versetzt. Meine Nachfolge übernahm die Angestellte
Frau Doris Neumann, die zuvor beim Polizeiärztlichen Dienst in Kamen
war. Neben ihr versieht heute Frau Cindy Perugini Sanitätsdienst,
beide Damen vertreten sich. Mit mir ist auch der letzte
Polizeisanitätsbeamte in Hamm gegangen. In Zukunft werden hier
Angestellte ihren Dienst versehen. Der Bogen von Friederich Bobe bis
zu mir hat sich geschlossen. Dr. Sigglow verließ am 31.12.2004 die
Polizei. Sein Vertrag wurde vom Land NRW nicht verlängert. Eine
Maßnahme, die heute noch von fast allen Polizeibeamten bedauert
wird. Seit dem 1.1.2005 hat die Polizeiärztin Frau Dr. Schwarz den
Polizeiärztlichen Dienst in Hamm übernommen. Das Land NRW hat sich
entschlossen, die Polizeivertragsärzte abzuschaffen, gleichzeitig
wird die amtsärztliche Tätigkeit der Polizeiärzte in den Vordergrund
gestellt. Kurative Medizin soll nun vermehrt von den
niedergelassenen Ärzten übernommen werden. Ein seit 1921 sehr gut
funktionierendes System ist zerschlagen worden. Nach mehr als 2
Jahren Erfahrung mit diesem neuen System wird mir berichtet, das die
Beamtenschaft fast ausschließlich den Hausarzt aufsucht. Ein
Vertrauensverhältnis scheint nicht mehr möglich. Schade.
Vermerk:
Die Polizeiärzte der
Hammer Polizei können Sie im Internet unter:
www.polizeihistorischesammlung-paul.de
Punkt Polizeiführung – Polizeiärzte einsehen.
Die
sachbearbeitenden Polizeisanitäter/innen von 1921 bis heute sehen
Sie in der Anlage.
Sämtliche amtlichen
Bekanntmachungen, Befehle oder sonstige Unterlagen, die sich auf den
obigen Artikel beziehen, sind in der Polizeihistorischen Sammlung im
Polizeipräsidium einsehbar. Eine Veröffentlichung hier wäre zu
umfangreich.
Zu der obigen
Niederschrift würde ich gerne Ihre Meinung wissen. Zuschriften bitte
unter
www.siggipaul@t-online.de oder ins Gästebuch im Internet.
Auf Wunsch bleibt
die Zuschrift anonym.
Nachtrag vom
5.10.2009
Das ist der letzte
und der endgültige Stand zum Thema Polizeiärztlicher Dienst in Hamm.
Obwohl sich alle Berufsvertretungen für den Erhalt des
Polizeiärztlichen Dienst eingesetzt hatten (siehe Anlage 01
), teilte der Innenminister nur lapidar mit, dass der
Polizeiärztliche Dienst in Hamm und Unna mit Ablauf des 31.12.2007
geschlossen wird. Die Beamtinnen und Beamten beide Behörden müssen
nun den Polizeiärztlichen Dienst in Selm aufsuchen. Für eine
hausärztliche Versorgung durch Polizeiärzte besteht offensichtlich
kein Interessen mehr. Für dienstliche Untersuchungen entstehen
Fahrtkosten und Zeitausfälle in erheblicher Höhe. Die Stimmung in
der Beamtenschaft ist, gelinde gesagt, gereizt. Nachdem ich bereits
7 Jahre aus dem Dienst ausgeschieden bin, werde ich noch heute mit
Fragen des Gesundheitswesens von den Kollegen angesprochen. Dies ist
keineswegs normal. Die Antwort auf die Schreiben der
Berufsvertretungen können sie in der Anlage lesen. So geht man
heute mit den Polizeibeamten um. ( siehe Anlage 02 ) Nach
einem Zeitungsbericht vom September 2009, beträgt der Krankenstand
bei der Polizei inzwischen rund 16 %. Diesen Stand haben wir im
Polizeiärztlichen Dienst in Hamm nie erreicht und er lässt einen
Rückschluss auf die Stimmungslage in den Behörden zu. Schade.
Stand: 05.10.2009
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