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Die Polizeigruppen- und
Einzelposten im Bereich der Polizeistation Rhynern und Werries bis 1975. |
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Von Polizeihauptkommissar a.D. Siegfried Paul |
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Die erstmalige Erwähnung der Gendarmerie* im Bereich
Rhynern, erfolgte im Jahre 1810. Der damalige
Bürgermeister, der Maire, hatte sich an den Commandanten der Gendarmerie
des Arrondissements Hamm gewandt und um Unterstützung gebeten. Die
Antwort des Commandanten ist erhalten und wird im Stadtarchiv Hamm
aufbewahrt. Hier die Abschrift: |
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Hamm, den 14ten
April 1810
„Der Oberlieutnant und Commandant
der Gendarmerie des Arrondissements Hamm
An den
Maire der Municipalitè Rhynern
Herrn Natorp
Auf Ihre geehrte Zuschrift Herr Maire!
In betreff der am Montag den 16ten d.M.
verlangten Unterstützung, zur Besserung der Wege in Ihrer Municipalitè
durch 1 Gendarm, der daselbst Auf- und Umsicht halten sollte, erwidere
ich in ergebener Antwort, dass meine Instruction es mir nicht erlaubt,
in dieser Art meine untergebenen Mannschaften zur Aufsicht oder
Recherche bey solchen vorzunehmenden Arbeiten zu befehligen.
Sollten sich Unterthanen Ihrer Mairie weigern Ihre
Befehle Herr Maire zur Verbesserung dieser Wege in Ausübung zu bringen;
so werde ich Ihnen eine größere Anzahl von Gendarmen übersenden, um die
Widerspänstigen durch Execution zu ihren Obliegenheiten und zum Gehorsam
gegen ihre Obrigkeit zu veranlassen. – Ich kann und werde auch Ihrer zu
erlassenden Requisition, Ihnen soviel Gendarmen zuzustellen, dass sicher
der gewünschte Erfolg binnen einiger Tagen zu erwarten steht.
Ich sehe daher Ihrer näheren
Meinung entgegen und unterzeichne mich mit Hochachtung
(gez.) von Rappard „ |
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*)
Die Gendarmerie war
in Deutschland 1809 von
Napoleon
nach französischem Vorbild eingerichtet worden. Der Name
Gendarmerie kommt natürlich aus dem Französischen von „ gens
d`armes“, „Männer unter Waffen“ auch „Waffenleute“.
In Preußen
unterstanden die Gendarmen bis 1919 hinsichtlich der polizeilichen
Aufgaben dem Minister des Inneren. 1919 wurde aus den Gendarmen wieder
die Landjäger, die bis 1934 dann den Polizeibehörden unterstanden. 1934
bis 1945 wieder als Gendarmerie, war sie Angelegenheit des Reiches. Den
Begriff Gendarmerie gibt es seit Kriegsende in Deutschland nicht mehr. |
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Dem obigen Schreiben darf
wohl entnommen werden, daß im Bereich der Gemeinde Rhynern kein
Gendarmerieposten vorhanden war.
Die Geschichte der
Polizeiposten, beziehungsweise Gendarmerieposten, im Bereich der alten
Polizeistation Rhynern, die sich noch im Amtsbereich des Kreises Hamm
und später im Bereich des Kreises Unna befanden, beginnt dann
nachweislich im Jahre 1870.
Auskunft gebend ist hier
die Statistik des Kreises Hamm aus eben dem Jahr 1870. Danach war der
Kreis Hamm in 7 Polizei-Verwaltungs-Bezirke eingeteilt und zwar in: |
1. den
Magistratsbezirk (Stadtbezirk) Hamm
2. den
Magistratsbezirk (Stadtbezirk) Unna
3. den
Magistratsbezirk (Stadtbezirk) Camen
4. den
Amts-Bezirk (Amt) Rhynern
5. den
Amts-Bezirk Amt) Pelkum
6. den
Amts-Bezirk (Amt) Unna-Camen
7. den
Amts-Bezirk (Amt) Fröndenberg |
Die ersten drei Bezirke
waren Bügermeistereien, die letzten vier waren ländliche Amtsbezirke.
In den Magistratsbezirken
wurde die Polizeiverwaltung von den Bürgermeistern, in den Amtsbezirken
von den Amtmännern geführt. Die gesetzlichen Vertreter waren die
Beigeordneten.
In den Amtsbezirken waren
die Gemeindevorsteher die Organe der Polizeiverwalter, welchen ebenfalls
ein Stellvertreter beigeordnet war. Auch in der Westenfeldmark des
Magistratsbezirkes Hamm fungierte ein vereidigter Vorsteher.
Die Bürgermeister und
Amtmänner amtierten zugleich innerhalb ihrer Verwaltungsbezirke als
Polizeianwälte (Ankläger – heute etwa Staatsanwalt). Als
Exekutivbeamte bedienten sich die Polizeiverwalter der Polizeidiener und
Gendarmen. Dies waren im Regelfalle ehemalige Soldaten. Innerhalb der
Territorien der Eisenbahnen wurden die Polizeiaufgaben (später
Bahnpolizei) von den zuständigen Bahnbehörden wahrgenommen.
Staatspolizeiliche Behörden sowie standesherrliche oder Guts - Polizei -
Behörden gab es im Kreise Hamm nicht.
Das Personal der exekutiven
Polizei bestand aus 4 Fuß- und 2 reitenden Gendarmen und 14
Polizeidienern, die wie folgt verteilt waren: |
In Hamm waren 2 Fuß- und 1 reitender
Gendarm,
in Unna waren 1 Fuß- und 1 reitender
Gendarm und
in Camen war 1 Fuß-Gendarm
stationiert.
Die Polizeidiener verteilten sich wie
folgt:
3 Polizeidiener in Hamm
2 Polizeidiener in Unna
1 Polizeidiener in Camen
2 Polizeidiener in Rhynern
2
Polizeidiener in Pelkum
2
Polizeidiener in Unna-Camen
2 Polizeidiener in Fröndenberg. |
Außerdem waren in den
einzelnen Gemeindebezirken, je nach ihrer Größe, 1 oder mehrere
Flurschützen angestellt, die neben der Feldpolizei auch die allgemeinen
Polizeiaufgaben durchführten. Dazu waren zusätzlich in den geschlossenen
Ortschaften, für die polizeiliche Sicherheit zur Nachtzeit, Nachtwächter
angestellt.
Die Gehälter der Polizeidiener lagen in den ländlichen
Bezirken zwischen
150 und 200 Thalern, in Hamm stieg das Gehalt bis auf
300 Thalern.
Recht interessant ist
auch der jeweils zugewiesene Patrouillenbezirk der Gendarmen.
Zugewiesen waren: |
Dem
ersten Fußgendarmen der Stadt Hamm:
der geschlossene Theil der Stadt Hamm nebst Westenfeldmark und die Gemeinden Altenbögge, Bönen, Herringen, Lerche, Nordbögge, Osterbönen,
Pelkum, Rünte, Sandbochum, Wiescherhöfen, Weetfeld und Westerbönen des
Amtes Pelkum. Die Größe des Patrouillenbezirkes betrug etwa 1 ½
Quadratmeilen.
Dem zweiten Fußgendarmen in
der Station Hamm:
der geschlossene Theil der Stadt Hamm nebst der Südenfeldmark und
folgende Gemeinden des Amtes Rhynern: Allen, Berge, Bramey, Freiske,
Flierich, Hilbeck, Lenningsen, Osterflierich, Rhynern, Sönnern und
Wambeln. Die Größe des Patrouillenbezirkes betrug ebenfalls etwa 1 ½
Quadratmeilen.
Dem berittenen Gendarmen
in der Station Hamm:
der geschlossene Theil der Stadt Hamm nebst der Norden- und
Ostenfeldmark und folgenden Gemeinden des Amtes Rhynern: Braam,
Frielinghausen, Haaren, Mark, Norddinker, Osttünnen, Ostwennemar,
Süddinker, Schmehausen, Uentrop, Vöckinghausen, Westtünnen, und Werries.
Die Größe des Patrouillenbezirkes betrug etwa 1 ¾ Quadratmeilen.
Dem Fußgendarmen in der Station Camen:
die Stadt Camen und folgende Gemeinden des Amtes Pelkum: Berg-Camen,
Derne, Heil, Overberge, und Rottum, sowie die Gemeinden Heeren, Methler,
Niederahden, Oberahden, Süd-Camen, Wassercourl, Westick, Weddinghofen
und Werve des Amtes Unna-Camen. Die Größe des Patrouillenbezirkes betrug
etwa 1 ¾ Quadratmeilen. |
Die Bereiche der Gendarmen
Unna und des Hilfsgendarmen Fröndenberg erspare ich mir, da sie für den
Raum Rhynern und Hamm nicht von Belang sind.
Im Kreis Hamm waren 6
Arrestlokale vorhanden und zwar in jedem Polizeiverwaltungsbezirk, mit
Ausschluß von Unna-Camen, 1 Arrestlokal . In der Stadt Hamm wurde mit
Genehmigung der königlichen Regierung die Central-Gefangenen-Anstalt als
Polizeigewahrsam genutzt.
Die obigen Stärken
trafen in etwa auch in den nördlichen Nachbarbereichen, den Gemeinden
Heessen, Bockum und Hövel zu. Auch dort waren Fuß- und berittene
Gendarmen eingesetzt.
Die Zahl der
Polizeibediensteten in den ländlichen Bereichen blieb längere Zeit in
etwa gleich. In den Stadtbezirken ergab sich allerdings bald ein anderes
Bild.
So war in Hamm
1886 die kommunale Polizei mit der Durchführung
der Sicherheitsaufgaben betraut. Ihre Stärke betrug nun schon
insgesamt siebzehn Bedienstete, die wie folgt eingesetzt waren: |
Polizeiinspektor: Fohrmann
Polizeiwachtmeister: von Koeppen
Polizei-Sergeanten: Kröner, Krause, Geier,
Littig, Naubert, Tröster und Pristap.
Nachtwächter: Suppenkämper, Eickhoff.
Feldhüter: Koch, Korte, Bormann.
Im Polizeibüro: Pol.-Sekretär Schönhoff
Kanzleigehilfe: Weber, Holsträter.
Im Meldeamt: Büroassistent Eckhoff. |
Die Stadt Hamm schied dann
am 11.4.1901 aus dem Kreis Hamm aus und wurde kreisfreie Stadt. Der
Kreis Hamm blieb ohne den Stadtbezirk bestehen, ebenso blieb Hamm Sitz
des Kreises. Die Kreisverwaltung war im Ständehaus am Westentor
untergebracht. Dort blieb die Kreisverwaltung bis zum 30.4.1929. Erst ab
17. Oktober 1930 wurde der Kreis dann in Kreis Unna umbenannt.
Die nun vermehrten Aufgaben
für den Stadtbezirk Hamm hatten einen Anstieg der Polizeistärke zur
Folge. 1908 gab es in Hamm bereits 29 Polizeiexekutivkräfte.
Die Patrouillenbezirke der
Gendarmen im Kreis Unna wurden ebenfalls verändert. Die zuvor betreuten
Gebiete im Hammer Einzugsbereich wurden nun vom Kreis Unna betreut. Die
Fuß- und berittenen Gendarmen wurden vom Amt Rhynern eingesetzt.
Vermutlich lag ihre Dienststelle auch im Amtshaus Rhynern. Die Bereiche
des ersten Fußgendarmen Hamm wurden nun dem Polizeiposten Bönen
zugeordnet. Die Bereiche des zweiten Fußgendarmen und des berittenen
Gendarmen Hamm wurden dem Polizeiposten Rhynern übertragen.
Durch die eintretende
Industrialisierung, vor allem durch den Bau der Kohlezechen im hiesigen
Bereich, entstanden viele Arbeitsplätze, die einen erheblichen
Arbeiterzuzug zur Folge hatten. Dies machte den Bau von Wohnungen
dringend erforderlich. Mit dem Ausbau der Zeche Maximilian, wurde nun
gleichzeitig der Bau einer Zechensiedlung erforderlich. Also stellte
die Zeche den Antrag zur Genehmigung der Errichtung einer Siedlung in
der Gemeinde Werries. Diese Genehmigung wurde am 28.5.1907 vom
Kreisausschuß in Hamm erteilt und zwar auf Grund des § 13 des
Ansiedlungsgesetzes vom 10. August 1904. Die Genehmigung zum Bau der
Zechensiedlung war allerdings mit Bedingungen verbunden. Zu diesen
Bedingungen zählte u.a. die kostenlose Bereitstellung einer Wohnung mit
Arrestlokal für einen, in der Kolonie zu stationierenden Polizeibeamten.
Außerdem war ein Jahreszuschuß von 1000 RM zu den Dienstbezügen des
Beamten an die Amtskasse Rhynern abzuführen. Die Dienstwohnung mit dem
Arrestlokal wurde in der Gemeinde Werries, Alter Uentroper Weg 19
(später Nr. 132, heute Nr. 210) errichtet. Während des 2. Weltkrieges
war dort der Polizeimeister Preuß wohnhaft und versah auch dort seinen
Dienst. Nach seiner Pensionierung wurde die Polizeidienstwohnung von den
Polizeieinzelposten Polizeiwachtmeister Heinrich Abeln (Erdgeschoß)
und Polizeiwachtmeister Paul Splettstößer (Dachgeschoß) bewohnt, wobei
der Wohnungsübergang sehr problematisch war und 3 Jahre dauerte. Die
herrschende Wohnungsnot war Grund dafür. Nach der Pensionierung der
beiden Beamten wurde die Wohnung an den Polizeiobermeister Keggenhoff
vergeben.
Doch schauen wir in den
Bereich Braam-Ostwennemar. 1914 richtete die Zeche Maximilian einen
Antrag zur Errichtung einer Zechensiedlung an den Kreistag Hamm. Dort
wurde der Antrag am 25.3.1914 genehmigt und der Bau der Siedlung
Braam-Ostwennemar konnte erfolgen. Auch hier wurde zur Auflage gemacht,
eine kostenlose Wohnung für einen Polizeibeamten bereitzustellen. Hier
entfiel allerdings die Zahlung eines Jahreszuschusses und der Bau einer
Arrestzelle. Die Dienstwohnung wurde in Braam-Ostwennemar, Grenzweg 149
eingerichtet. Einzelposten war dort bis zum Kriegsende der Meister der
Gendarmerie Heinrich Fromme. Sein Nachfolger wurde Polizeiwachtmeister
Heinrich Pannekauke bis zum 1.2.1951. Pannekauke änderte später seinen
Nachnamen in Franke und versah bis zur Pensionierung seinen Dienst als
Kriminalbeamter im Polizeipräsidium Hamm. Nach seinem Wechsel zur Kripo
wurde die Dienstwohnung aufgegeben. Damit bestand in Braam-Ostwennemar
nur noch die Dienstwohnung Soester Str. 1. Dort versah als Einzelposten
der Polizeihauptwachtmeister Bernhard Schlüter seinen Dienst. 1951 wurde
Schlüter pensioniert und den Einzelposten und die Dienstwohnung übernahm
Polizeimeister Franz Schwark, den noch heute viele ältere Bewohner von
Ostwennemar kennen. Die genannten Einzelposten waren alle im
Polizeigruppenposten Rhynern zusammengefasst.
Der Polizeigruppenposten
Rhynern hatte seinen Sitz nach dem zweiten Weltkrieg in einem Gebäude an
der Hammer Straße 35 (bis Kriegsende Adolf- Hitler- Str.) in Rhynern.
Dort war der Polizeiposten in dem Hause Reckert, später Kermelk,
untergebracht. Das Haus lag an der Hammer Str., gegenüber der Einmündung
Weingarten. Es lag etwas zurück, wie die heutigen dort stehenden
Neubauten. Die Polizei nutzte die vorderen zur Straße liegenden Räume,
wobei der Stationsleiter Karl Lemke den linken Raum benutzte. Nach dem
Ende des II. Weltkrieges, so ein älterer Bürger aus Rhynern, wurden dort
auch die Fragebögen zur Entnazifizierung abgegeben. Inzwischen wurde
die Hammer Straße umbenannt zur Alten Salzstraße. Das Gebäude Kermelk
ist abgerissen worden und dort steht nun das Haus Nr..
33a und 33b. Dort war Anlaufstelle für die Einzelposten Uentrop,
Ostwennemar, Schmehausen, Werries 1 und 2, Osterflierich, Hilbeck und
Kump. Leiter der Polizeistation Rhynern war Karl Lemke. Die
Polizeistation Rhynern wurde 1950 in ein kleines Gebäude hinter dem
Amtshaus verlegt, dort aber schon am 1.7.1956 wieder geschlossen und
nach Werries verlegt.
Gleichzeitig wurde Werries zu einem Gruppenposten aufgewertet, den
Friedrich Hansch leitete und der nun an PM Keggenhoff übergeben wurde.
Der Leiter der ehemaligen Polizeistation Rhynern, Polizeikommissar Karl
Lemke, übernahm nun die Leitung der Polizeistation Herringen. Diese
Maßnahme war wegen der Verlagerung der polizeilichen Aufgaben durch den
erheblichen Zuzug von Arbeitern im Bereich Werries und Braam Ostwennemar
erforderlich geworden.
Doch zurück zum
Polizeigruppenposten in Werries, der übrigens genau wie zuvor der
Gruppenposten Rhynern, der Polizeistation Bönen angegliedert war.
Die Übernahme des
Polizeigruppenposten durch Polizeimeister Keggenhoff erfolgte am
1.10.1957. Allerdings konnte er seine Dienstwohnung erst am 1.1.1958
beziehen. Auch hier war die schwierige Wohnungslage Grund für die
längere Wartezeit.
Im Jahr 1968 kamen die
Gebiete Berge, Wiescherhöfen und Westtünnen zu Hamm. Damit auch die
Einzelposten Berge (POM Assmann) und Westtünnen (POM Rautenberg). In
Wiescherhöfen wurde ebenfalls ein Polizeiposten eingerichtet, den POM
Gustav Seidensticker als Bezirksbeamter betreute.
Der Polizeigruppenposten
Werries wurde am 31.3.1969 in das Verwaltungsgebäude der alten Zeche
Maximilian verlegt. Dort blieb er nun bis 1973 und wurde dann in den
alten Kleinbahnhof Werries verlegt. Am 1.1.1975 wurden dann die Gebiete
Pelkum, Rhynern und Uentrop (mit Werries) nach Hamm eingemeindet. Damit
kamen die gesamten Polizeibediensteten nach Hamm. Die Polizeiposten
wurden nun von Hamm eingeteilt und versahen als Bezirksbeamte ihren
Dienst. Der Gruppenposten Werries wurde aufgelöst. Der Kleinbahnhof
Werries war nun Sitz der Bezirksbeamten und kurze Zeit später zog der
Verkehrsdienst der Hammer Polizei in das Gebäude ein.
Am 1.7.75 wurde dann eine
Polizeiwache in dem Bahnhof eingerichtet, die aber schon am 1.12.1993
geschlossen wird. Der Verkehrsdienst verlässt am 28.6.1996 ebenfalls das
Gebäude und die Bezirksbeamten ziehen am 15.6.1996 wieder in das
Verwaltungsgebäude „Maximilian“ ein. Damit hat sich der Kreislauf dann
geschlossen und in Werries befindet sich nur noch eine
Bezirksdienststelle mit 2 Beamten, genauso wie in Rhynern.
(Siehe dazu auch unter
„Wachen 1921-2005“)
Diese Bezirksdienststellen
waren natürlich auch mit je einem Streifenwagen ausgestattet. Wie war
aber die Beweglichkeit der Einzelposten und der Polizeigruppenposten in
früheren Jahren ?
Die Einzelposten waren
grundsätzlich nur mit Fahrrädern ausgerüstet. Im Bedarfsfall und bei
größeren Einsatzlagen wurden von der Polizeistation, der sie zugeordnet
waren, ein motorisiertes Fahrzeug und Verstärkungspersonal gestellt.
Nach dem zweiten Weltkrieg blieb die Ausrüstung der Einzelposten auf
Fahrräder beschränkt. Einzelne Posten wurden aber nach und nach mit
Krädern ausgerüstet. So z.B. der Einzelposten Uentrop, Gustav Wedemeier
und der Einzelposten Hilbeck-Sönnern, Ludwig Hemke. Der
Polizeigruppenposten Rhynern wurde 1950 mit einem Streifenwagen
(VW-Käfer) ausgerüstet, der aber nur bei bestimmten Lagen benutzt werden
durfte. Darüber entschied der Gruppenpostenführer. Fahrer des
Streifenwagens in Rhynern war Josef Hegelberger. Eingesetzt war dieser
Streifenwagen z.B. bei der Einweihung der Autobahnraststelle Rhynern
Nord 1953. Dieser Streifenwagen wurde später aber wieder abgezogen und
zur Polizeistation Bönen gegeben. Nun war die Situation beim
Gruppenposten in Werries so, dass bei Bedarf ein Streifenwagen von der
Polizeistation Herringen nach Werries fahren musste und dabei quer durch
Hamm fuhr. Hammer Polizeibeamte durften in Werries nur auf besondere
Anforderung Unterstützung leisten. Dies änderte sich erst mit der
Eingemeindung von Uentrop-Werries und den anderen betroffenen Gebieten
am 1.1.1975. Einzelne Einzelposten wurden mit Dienstmopeds ausgerüstet,
wenn sie dies wünschten. Der Polizeiposten Berge, Kollege Herbert
Assmann, fuhr jahrelang so ein Dienstmoped. Ein Bild davon liegt noch
vor. Ebenso fuhr Kollege Gustav Seidensticker, Bezirksbeamter in
Wiescherhöfen, ein solches Dienstmoped und ein weiteres Dienstmoped
stand der Polizeiwache West und der Polizeiwache Ost zur Verfügung.
Übrigens habe ich später als Bezirksbeamter in Hamm-Osten ebenfalls 9
Jahre so ein Dienstmoped gefahren, welches ich zu Hause in meiner Garage
untergestellt hatte und von dort jeden Morgen meinen Schulwegposten
Marker Allee- Heßler Str. aufnahm. Auch davon können Sie noch ein Bild
in der Anlage sehen.
Bilder der alten Einzel-
und Gruppenposten sehen Sie (soweit hier vorhanden) in den Anlagen.
Einzelposten: Im Gruppenposten Rhynern, später Polizeigruppenposten Werries, zusammengefasst. |
Rhynern: |
Anton
Peka, Weingarten 8.
Herbert Assmann,
Anton
Leusing,
Karl
Lemke, Gruppenpostenführer Rhynern)
Lemke hatte daneben auch den Einzelposten Rhynern 2 zu betreuen, der bis
Kriegsende in der Bauernschaft Nr. 6, heute Am Weizenkamp 4, seinen
Standort hatte. Später wohnte Karl Lemke Werler Str. 384, vor dem Hof
Renningholtz. |
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Hilbeck und Sönnern: |
PW
Erich Fritz,
PW
Walter Becker (Polizei ab 1.12.1947 bis 31.3.53 )
Sein Dienstzimmer befand sich in Hilbeck, Werler Str. 62 im Haus
Viertmann. Betreut wurde der Dienstraum von Frau Viertmann, der Mutter
von Frau Feldmann, die in seiner Abwesenheit auch Telefongespräche für
ihn annahm. Nachfolger von Walter Becker war Polizeiwachtmeister Ludwig
(Lutz) Hemke, der auch das Dienstzimmer bei Feldmann übernahm. Hemke
heiratete später und bezog mit seiner Ehefrau das Haus In Westhilbeck 3.
Der Polizeiposten wurde nun ebenfalls in dieses Haus verlegt. Dort
hatte Hemke ein Dienstzimmer und an dem Haus wurde das blaue Schild
„Polizeiposten“ Hilbeck angebracht. Etwa 20 Jahre war Hemke dort
Einzelposten und wurde dann zur Polizeistation Kamen versetzt. Hemke ist
heute natürlich Pensionär, er lebt in Kamen und ich konnte telefonisch
mit ihm Kontakt aufnehmen. Er ist leider
gesundheitlich stark beeinträchtigt. Er ist mir aus der
gewerkschaftlichen Arbeit bei der GdP als gestandener Polizeibeamter in
guter Erinnerung. Ein Bild des Hauses in Westhilbeck sehen Sie in der
Anlage. Dies und auch ein Foto von Ludwig Hemke, verdanke ich dem
Ehepaar Fauth. |
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Ostwennemar: |
Heinrich Fromme, Meister der Gendarmerie.
Heinrich Pannekauke, (später Franke), Grenzweg 149.
Bernhard Schlüter, Polizeihauptwachtmeister. Soester Str. 1.
Franz
Schwark, Polizeimeister, Soester Str. 1 |
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Werries: |
Heinrich Abeln, s.u. Dienstwohnung.
Preuß,
„
Paul
Splettstößer, „
Friedrich Hansch, „
Josef
Keggenhoff, (Werries 1), „
Gustav
Jeuschede (Werries 2, Kreisstr. 92
Dienstwohnung: Alter-Uentroper-Weg 19
(später 132, heute Nr. 210), ab 31.3.69 Maximilian, Verwaltungsgebäude. |
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Uentrop: |
Gustav Wedemeier, Zollstraße 104.
Heinz
Poguntke, Kirchstr. 53 |
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Osterflierich: |
Ernst
Kasberger,
Werner
Regener , Kreisstr.56 , später Kump 56 |
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Schmehausen: |
Friederich Ficht, Kuhnke |
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Norddinker: |
Paul Görres, (später gewechselt zur
Bundeswehr, war dann im Vorzimmer des Verteidigungsministers Leber
tätig. |
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Berge: |
Middelhoff, (Vertreter von Lemke als
Gruppenpostenführer Rhynern)
Schwipp, später
Herbert Aßmann |
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Westtünnen u. Osttünnen: |
Schepp, (Bruder des Kreispolizeichefs Unna)
Johannes (Hans) Rautenberg, Heideweg |
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Süddinker: |
Josef Hegelberger |
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Kriminalpolizei:
Für die
kriminalpolizeilichen Belange im Bereich des Polizeigruppenposten
Rhynern war der Kriminalbeamte Arthur Knuppe zuständig. 1951 wurde ihm
der Polizeiwachtmeister Walter Becker zugeteilt.
Nach Auflösung des
Gruppenposten Rhynern, wurde der kriminalpolizeiliche Dienst von Unna
aus versehen, wobei die kleine und mittlere Kriminalität Aufgabe der
Einzelposten war. |
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Bezirksbeamte heute:
Die obigen Einzelposten sind abgelöst durch
die heutigen Bezirksbeamten. |
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Bezirksdienst Uentrop-Werries: |
Olaf Drewlo und Rolf Bohnenschäfer.
Dienstelle Bezirkverwaltungstelle Maximilian. |
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Bezirksdienst Rhynern: |
Norbert Arend und Rudi Schumann.
Dienststelle Bezirksverwaltungsstelle
Rhynern.
Der kriminalpolizeiliche
Dienst wird insgesamt von der Kriminalpolizei im Polizeipräsidium Hamm
vorgenommen. |
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Kommentar des Verfassers:
Das bedeutet aber auch,
dass die Polizeistärke in dem Bereich, von dem hier die Rede war,
erheblich abgenommen hat, obwohl die Bevölkerung um das 3 bis 4 fache,
teilweise noch mehr, zugenommen hat.
Das gleiche Phänomen kann
im Bereich Heessen und Pelkum-Herringen beobachtet werden. Was die
Gewerkschaft der Polizei bereits in den 70er Jahren befürchtet hat, ein
Rückzug der Polizei aus der Fläche, ist inzwischen eingetreten. Damit
ist aber auch gleichzeitig eine Entfernung der Polizeibeamten vom Bürger
eingetreten. Bedauerlich und nicht zu reparieren.
Offensichtlich hat man aus
Fehlern nicht gelernt. Schon bei der Fahndung nach den Entführer von
Hans Martin Schleyer hatte der Bezirksbeamte den Hinweis auf die
Entführerwohnung gegeben. Die hochqualifizierten Stäbe aber hatten den
Hinweis nicht beachtet. Das Ergebnis ist bekannt. Die Polizeiposten und
später die Bezirksbeamten kannten „ihre“ Bürger, waren von ihnen
anerkannt und hier fanden die Gespräche zwischen Polizei und
Bevölkerung statt, und genau zu diesem Dialog muß es wieder kommen.
Damit kann auch ein Gespräch zwischen Migranten und Polizei wieder
sinnvoll stattfinden und zwar täglich. Auch hier ist ein Ansatz von der
Bekämpfung der jugendlichen Gewaltkriminalität bis zur
Terroristenfahndung zu setzen. Hintergrundwissen ist das Wichtigste.
Dieser Kommentar ist die
private Meinung des Verfassers und keinesfalls eine Stellungnahme der
Polizeibehörde Hamm.
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Danksagung:
Mein Dank gilt den nachfolgenden Personen,
ohne die diese Niederschrift nicht entstanden wäre:
Herr Walter Becker, Hamm, ehemaliger Polizeieinzelposten in Hilbeck,
und späterer Mitarbeiter des Stadtsportamtes, der mich auf die Idee zu
dieser Niederschrift gebracht hat und dem ich viele Bilder verdanke.
Frau Ilsemarie
von Scheven, Stadtarchivarin a.D., die diese Niederschrift sachlich
begleitet hat und der ich den Einstieg in das Thema verdankte.
Herrn Horst
Venema, Polizeibeamter a.D., Hamm-Rhynern, der viele ältere „Rhyneraner“
kennt und mir von daher sehr geholfen hat.
Herrn Viertmann,
Landwirt in Hilbeck, der mir noch auf dem Wochenmarkt in Hamm, Hinweise
auf den Polizeiposten in Hilbeck gegeben hat.
Frau und Herrn Fauth,
Hilbeck, die mir für viele Fragen zur Verfügung standen und den alten
Polizeiposten Hilbeck und „In Westhilbeck“ zeigten. Sie wohnen noch
heute in dem Gebäude, Werler Str. 62, das 1855 dort erbaut wurde.
Herrn Norbert Vipotnik,
Polizeipräsidium Hamm, ohne den ich die alten Dienstwohnungsakten nicht
hätte einsehen können.
Nachdruck, auch Auszugsweise, ist unter Quellenangabe jederzeit
gestattet.
Sachliche Hinweise und vor allem Bilder zum obigen Thema werden von mir
ständig gesucht und eine leihweise Überlassung wird dankbar angenommen. |
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