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		Im Frühjahr 2008 wurde im WA die Frage 
		diskutiert, wie ein eingesessener Bürger in Hamm heißt 
		:   Hammenser oder Hammer. 
		Nach dem Sprachwissenschaftler und 
		Deutschlehrer  klar  für  den Hammer votierten,  habe  ich  mich 
		 ebenfalls in die Diskussion eingebracht. 
		Von meinen Großeltern  weiß  ich,  dass 
		der alteingesessene Bürger „Hammenser“ ist. Dieser Ausdruck kommt 
		aus dem Plattdeutschen. In Hamm nannte man Anfang des Jahres 1700 noch 
		den eingesessenen Bürger den „Hämmischen“.  Nachzulesen in „700 
		Jahre Stadt Hamm“. Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Hamm im Jahre 
		1926, Seite 106 u.a.. Bei Nachbarschaftsstreitereien mit der Stadt 
		Münster, wurden 15 „Hämmische“ Bürger festgenommen und in Haft 
		geworfen. (Übrigens in der Nordenfeldmark, die zum Erzbistum Münster 
		gehörte.)  Auch die Münsteraner nannte man noch die „Münsterischen“.  Am 
		Ende  des Jahrhunderts war dann im Sprachgebrauch aus den Hämmischen 
		die „Hamschen“ geworden. Anfang 1800 hat man dann im 
		Sprachgebrauch den alteingesessenen Bürger schon „Hammenser“ 
		genannt und man sprach erstmals bei Zugezogenen von den „Hammern“ 
		.GottseiDank wird diese Tatsache nun allmählich auch im täglichen 
		Sprachgebrauch und auch in der Presse wieder richtig angewandt. Der WA 
		in Hamm schreibt seltsamerweise bei Frauen immer von „Hammenserinnen“, „Hammerinnen“ 
		hat man sich bisher immer verkniffen. Von einer örtlichen Presse erwarte 
		ich aber ein wenig mehr lokale und sprachliche Kenntnisse. Übrigens, 
		mein Großvater wäre tödlich beleidigt gewesen, wenn man ihn einen 
		„Hammer“ genannt hätte. Für ihn war ein Hammer: „ ein grobes Werkzeug“. 
		Ich selbst bin ein waschechter Hammenser, kann ich doch meine Familie in 
		Hamm bis 1610 nachweisen.             Nachsatz: 
		Interessant übrigens ein Bericht auf Radio Lippewelle am 16.3.2010. Der 
		Bericht behandelte das Verhältnis der  Bürger aus Westünnen zu den 
		Rhyneraner Bürgern. Es geht um, den Einkaufsmarkt und das Zentrum des 
		Dorfes Westtünnen. Die dortige Bürgerinitiative möchte den Edeka - Markt 
		oder einen anderen Anbieter im Dorf behalten. Kommentar einer Bürgerin 
		aus Westtünnen, die noch „Platt“ sprach.: Die sind uns zu hochnächsig 
		die „Rhynerschen“. Sie hätte auch die „Hammschen“ oder die   Hämmischen, 
		oder die „Hammenser“ sagen können. Nur waren wir eben nicht betroffen. 
		Aber wer spricht heute noch „Plattdeutsch“, eh „Aalder“, isch bin 
		Hammer. |