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Anhang 22
Anhang 23
Anhang 24
Anhang 25
Anhang 26

Die Uniformen und Dienstgradabzeichen der Hammer Polizei

Von Polizeihauptkommissar a.D. Siegfried Paul

 

Bis zum 30.9.1921, als die staatliche Polizei erstmals in Hamm einzog einzog, wurde die öffentliche  Sicherheit und Ordnung von der kommunalen Polizei aufrecht  erhalten.

Die kommunale Polizei trug eine dunkelblaue Uniform, die mit karmesinrotem Besatztuch abgesetzt war. Die Uniformknöpfe bestanden aus blankem Messing, für Offizier und Messing mit dem preußischen Adler für die Mannschaften. Dazu wurde die Pickelhaube getragen. Die Dienstgradabzeichen bestanden aus karmesinrotem Schulterstücken auf dem der preußische Adler, die Dienstnummer und je nach Rang des  Beamten ein Stern angebracht waren. Außerdem konnte ein Regenumhang getragen werden. Bilder eines  Schulterstückes, der Knöpfe, des Zierrates der Pickelhaube und einer Schließe des Regenumhanges können Sie unter Anhang 01 abrufen. Ein Foto (handkoloriert) eines kommunalen Polizeibeamten von 1902 ist unter Anhang 02 zu sehen.

Bei ihrem  Einzug in Hamm, trug die staatliche Polizei eine olivgrüne Uniform und dazu auch grüne Dienstgradabzeichen. Aus Kostengründen waren noch die Uniformen der „Sipo“ in Gebrauch. Als Kopfbedeckung wurde der Tschako, aber in besonderen Fällen auch die Schirmmütze getragen. Die Dienstgradabzeichen bestanden aus grünem Besatztuch und Wollschnüren, sowie Silberschnüren, je nach  Rang. Sie entsprachen in etwa den späteren Dienstgradabzeichen der Schutzpolizei des Reiches. Ein  Dienstgradabzeichen ist hier im Original unter Anhang 03 zu sehen. Weitere Abzeichen, die handkoloriert  wurden, sind im Anhang 04 abrufbar.

Mit Erlass des Ministers des Inneren vom 28.9.1923 – II M 1582, wurde dann die neue, blaue Uniform, eingeführt. Aus Kostengründen wurde diese Uniform aber erst im Jahre 1924 schrittweise beschafft, wobei es durchaus möglich war, dass Beamte in verschiedenen Uniformen zusammen Dienst versahen.  1926 wurden dann neue Dienstgrade eingeführt und spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde in Hamm nun auch generell die neue, blaue Uniform, getragen. (Schwarze Hose und blaue Uniformjacke). Die Dienstgradabzeichen waren in ihrer Grundform geblieben, lediglich der Farbton wechselte zu blau. Der Schnitt der Uniform ist auf dem Foto in Anhang 5 gut zu sehen. Diese blaue Uniform war nun ca. 10 Jahre in Gebrauch.
Nach der Machtübernahme durch die NSDAP, wurde auch eine neue Uniform eingeführt. Der Farbton wechselte nun wieder zu Grün. Mit Erlass vom 25.6.1936 wurde diese Uniform und ihre Dienstgradabzeichen vorgestellt. Aber auch hier erfolgte die Einführung schrittweise. Alte Uniformteile mussten erst aufgetragen werden und nur in besondere Fällen wurde die neue Uniform ausgegeben. In Hamm wurde diese Uniform nachweislich ab 1938 getragen. In diesem Jahr wurde eine Abteilung Schutzpolizei nach Österreich entsandt. Diese Einheit trug noch die blaue Uniform, wie es Bilder aus Linz belegen. Eine zweite Einheit hatte die Wahl im Sudetenland vorbereitet und den Anschluss ans „Reich“ gesichert.
Diese Einheit trug bei ihrer Rückkehr und der anschließenden Parade in Hamm, die neue, grüne Uniform.  Ein Bild im Westfälischen Anzeiger vom 12.12.1938  belegt dies. Die Uniform und die Dienstabzeichen  sind in dem Anhang 6 bis 11 eingehend dargestellt. Bis zum Kriegsende wurde diese Uniform beibehalten  auch wenn kleinere Änderungen (auch der Dienstgradabzeichen) vorgenommen wurden. Am 7.4.45 wurden die letzten Hammer Polizeibeamten im Hammer Westen festgenommen und von den Alliierten zum Hauptbahnhof gebracht. Am 8.4.45 wurden sie wieder freigelassen und mussten sich auf ihren Dienststellen zum Dienstantritt melden. Sie versahen nun wieder Dienst, allerdings in Zivil. Zur Kenntlichmachung trugen sie eine Armbinde. Anhang 12

Mit einem Runderlaß vom 13.6.1945, kündigt dann der Regierungspräsident Arnsberg an, dass die Polizei  ab 1.8.1945 wieder uniformiert wird. Getragen wird die alte grüne Uniform, allerdings in „abgespeckter“  Form. So waren z.B. keine Hoheitsabzeichen zu tragen und an der Schirmmütze wurde nur eine schwarz-weiße Kokarde angebracht. Dazu musste jedoch weiterhin die Armbinde getragen werden. Außerdem  wurde der bereits wieder ausgegebene Holzknüttel an der linken Seite unter der Jacke getragen. Der Anhang 13  zeigt zwei Fotos von Hammer Polizeibeamten in dieser Uniform.

Erst am 17.Juni 1948 wurde in Hamm wieder eine neue Uniform getragen. Es war jetzt eine blaue Uniform, dazu gab es auch neue Dienstgradabzeichen und einen neuen Mützenstern. Dieser zeigte nun das „Westfälische Pferd“. Genauso gab es den Stern in größerer Ausführung für den Tschako. Im Anhang 14  sehen sie ein Foto des Hammer Polizeibeamten Johannes Schade, in der neuen Uniform. In Anhang 15 sind die Dienstgradabzeichen zu sehen. Nach Gründung der Bundesrepublik und des Landes NRW, wird der Mützenzierrat geändert. Der Mützenstern zeigt nun das Wappen von NRW und die Kokarde trägt die Farben der Bundesrepublik.

Nun war die Uniformfrage immerhin bis 1955 geklärt. Am 1.4.1955 wurde dann wieder eine grüne Uniform eingeführt. Im Anhang 16 sehen sie die Dienstgradabzeichen dieser Uniform und im Anhang 17 und 18  sehen sie Fotos dazu. Bis zum 31.3.1966 wird diese Uniform getragen, dann wird ab 1.4.66 eine neue Dienstbekleidung eingeführt. Diesmal mit einem zivileren Schnitt. Das Koppel wird abgeschafft und die  Pistole wird an einer besonderen Tragevorrichtung, aus der rechten Jackentasche, getragen. Die Dienstgradabzeichen werden ebenfalls leicht verändert, wie sie in dem Anhang 19 sehen können.

Die Uniform sehen sie im Anhang 20.

Im Jahre 1977 wird in NRW die neue, heute noch gebräuchliche Uniform, eingeführt. In Hamm wird diese neue Uniform aber erst ab 1. Oktober 1978 getragen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das neue bambusfarbene Hemd und der grüne Schlips, auch zur alten Uniform getragen. Natürlich gibt es jetzt auch neue Dienstgradabzeichen, wie sie im Anhang 21 zu sehen sind.

Die  nächste  Änderung betraf nur die Dienstgradabzeichen, die am 1.4.1988 eintrat. Der Dienstgrad  „Wachtmeister“ und „Oberwachtmeister“ wurde abgeschafft. Der erste Dienstgrad war nun „Polizeihauptwachtmeister-Anwärter“. Der Anhang 22 zeigt die neuen Dienstgrade des mittleren und gehobenen Dienstes, Anhang 23 die des höheren Dienstes.

Die vorerst letzte Änderung trat  am 1.8.2001 ein. Wiederum waren nur die Dienstgrade betroffen.  Eingangsamt bei der Polizei ist nun der „Polizeimeister-Anwärter“, der sich ein Schulterstück mit dem Kommissar-Anwärter teilt. (Anhang 24 ) . Sonderabzeichen, die leider auf den Homepages der Polizeibehörden nicht gezeigt werden, wurden ebenfalls eingeführt. Siehe Anhang 25.

Natürlich hat sich die Uniform im Laufe der Zeit in Einzelheiten geändert. Der Mantel wird heute kaum noch getragen, dafür gibt es einen Langjacke, für den Sommer einen Blouson, bambusfarbene Jeans und für Diensthundeführer einen Regenumhang. Auch die Dienstmützen haben sich geändert. Wurde für  Polizeibeamtinnen eine extra weibliche Mütze entworfen, so zeigte sich, dass die Damen diese Mütze  nicht tragen wollten. Heute tragen Kolleginnen die gleiche Dienstmütze wie die Kollegen. Ebenso wurde eine Pelzmütze für den Winter angeschafft (nur für entsprechende Gebiete). Die derzeitige Uniform hat die bisher längste Tragezeit  einer Uniform in NRW geschafft, da wundert  es eigentlich nicht, dass sich  erste Stimmen melden, die einer neuen, blauen Uniform das Wort reden.

Siehe hierzu auch unter „Wissenswertes“ Link: Grün-Weiß.

Im Anhang 26 zeige ich ihnen Bilder der heutigen Uniform.

 

Der nächste Artikel wird sich mit den gebührenpflichtigen Verwarnungen, den so genannten „Knöllchen“ beschäftigen. Frage: Wer hat die eigentlich eingeführt ?

 
Hamm, den 03.4.2003